07/17/2018

Flugkraftwochenende in den Vogesen (Juli)

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Organisiert durch Flugkraft fand vom 13.07.2018 bis 15.07.2018 ein Gleitschirmflugwochenende für Menschen die an Krebs erkrankten statt.
Vier Tandempiloten und weiter Solopiloten die das Projekt unterstützen trafen sich in den Vogesen um den Betroffenen mit dem Tandemgleitschirm die Welt von oben zu zeigen.

Geflogen wurde am Le Treh und am Drumont.

Beide Startplätze sind mit dem Auto erreichbar und sind wunderbar toplandbar.
Die Startrichtung am Le Treh ist von SW-W am Drumont in östliche Richtung.

Franzi, ein Flugkraft Fluggast, berichtet in folgendem Artikel über ihr Erlebnis.

Flugkrafttour in die Vogesen -
Franzi B. schreibt :

Flieeeeegen – ein atemberaubendes Gefühl. Aber der Reihe nach: So hörte ich von einer gemeinnützigen Organisation, die Paragliding für so schwer Erkrankte wie mich anbieten. Das ist ja eine krasse Sache…. Wann und wo? Das will ich auch! Durch eine Leidensgenossin inspiriert, wagte ich mich trotz großer Höhenangst in die Vogesen und erlebte vier ganz unvergessliche Tage. So gingen mir im Vorfeld noch viele Gedanken, durch den Kopf, wie wird das so, wie sind die so, die Flieger, doch schnell erkannte ich: No risk, no fun! Und wie ist es so, das Fliegen? Schwer zu beschreiben – einfach ausprobieren! Ich versuch´s mal: Einfach mal alles vergessen! Keine Laborwerte, keine Taxifahrten, keine finanziellen Sorgen – an nichts denken. Von oben sieht alles ganz anderes aus und diese fast grenzlose Schwerelosigkeit – echt abgefahren. Aber auch von unten fühlt es sich an, wie im Paradies: Ich könnte diesen dahinschwebenden, ruhigen Paraglidern stundenlang zuschauen….
Was sollte man mitbringen? Na ja, als Krebspatient gilt man nun nicht wirklich als Hochleistungssportler, aber ein bisschen schneller laufen sollte man schon können (es ruft nämlich häufiger einer beim Start: Lauuuuuuf), ein wenig Kraft und Gelenkigkeit (wenn der Fallschirm aufgezogen wird und wenn man landet), Autofahren (aber es gibt auch Mitfahrgelegenheiten), und du solltest einen Allgemeinzustand mitbringen, der Dich auf einem Campingplatz hausen lässt. Und ganz klar: viel Abenteuerlust!
So durfte ich teil der großen Gemeinschaft werden – der Fliegergemeinschaft. Viele Verrückte, die die Ruhe weghaben und diese Gelassenheit und Lebensfreude auf Dich übertragen. So hören sie einfach nur zu, wenn Du deine Krankengeschichte erzählen möchtest. Und sind nicht wie die lästigen Klugscheißer, die man im normalen Leben erlebt, die immer besser wissen, was für Dich und deine Gesundheit am besten ist. Ich erlebte es als extrem bereichernd, mich auch einmal mit anderen Einstellungen und Lebenskonzepten auseinanderzusetzen, nachdem ich mich die letzten fünf Monate nur mit Diagnosen, Laborbefunden, medizinischem Fachvokabular und überlebe ich den Scheiß hier überhaupt, beschäftigt habe….Die Erkenntnis: Es gibt tatsächlich noch eine andere Welt außerhalb des Krankenhaus-Kosmos!
Joachim & Carsten – die Piloten, ein Traumduo, die sich bestens ergänzen. Sie haben sich zur Aufgabe gemacht, schwerkranken Menschen eine neue Lebensfreude zu schenken. Schon dafür sollten sie den Bundesverdienstorden bekommen. Verantwortungsbewusst, humorvoll und immer ein offenes Ohr könnte man beide charakterisieren! Und Du hast Höhenangst? Kein Problem – sie würden auch erst einmal auf dem Anfängerhügel mit Dir einen kleinen Probeflug machen und dann kannst Du Dir es ja immer noch überlegen, ob Du dich in größere Höhen wagst. Als kleines Extra: Beide haben GoPros und die machen extrem geile Bilder und Videos!
Damit Ende ich, wie ich begonnen habe: Flieeeeegen – ein atemberaubendes Gefühl. Eine Grenzerfahrung der ganz besonderen Art. Aber vorsichtig: Fliegen macht süchtig! Los geht´s!
(Franziska B.)

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Für mich als Tandempilot war es die erste Tour mit Flugkraft, aber definitiv nicht die Letzte.

Ben - 07:06:02 @ Tandemfliegen | Kommentar hinzufügen